Kein Al-Quds-Tag! Gemeinsam gegen Antisemitismus!


Kundgebung am Samstag, 11. Juli 2015, 16.00 Uhr (Infotisch 15.00 - 18.00 Uhr)
Stock-im-Eisen-Platz, 1010 Wien


Mitte Juli wird der so genannte "Al-Quds-Tag" von IslamistInnen und AntisemitInnen zum wiederholten Mal auch in Wien stattfinden. Eingeführt wurde er 1979 nach der islamischen Revolution im Iran von Ayatollah Khomeini. Der "Tag zur Befreiung Jerusalems von der zionistischen Besatzung", also die Propaganda zur Vernichtung Israels, soll jährlich am Ende des Ramadans abgehalten werden. Eine von Mullahs angeführte, nach Geschlechtern getrennte Demonstration folgt diesem Ruf in Wien - eine der größten antisemitischen Demonstrationen in der Stadt. Im Jargon des Friedens wird die Auslöschung Israels gefordert. An diesem zentralen Ziel des iranischen Regimes hat sich seit 1979 nichts geändert.

Dabei wird auch in Österreich die Fahne jener vom Iran gesponserten Organisation mitgeführt, die weltweit für zahlreiche tödliche Anschläge, insbesondere gegen Juden und Jüdinnen, verantwortlich ist: Die der Hisbollah. Das Innenministerium registrierte im Vorjahr bei der Demonstration antisemitische Transparente wie "Boykottiert das 4. Reich Zionisten = Nazis" mit Abbildung eines Davidsterns, der zum Hakenkreuz abgeändert wurde.

Unterdessen hat der Wiener Gemeinderat die "Wiener Erklärung zur Bekämpfung des Antisemitismus" beschlossen, die sich explizit gegen "jede Form des Antisemitismus" richtet. Wir fordern daher alle antifaschistischen Wiener PolitikerInnen und die Zivilgesellschaft auf, sich unserem Bündnis anzuschließen und sich klar und unmissverständlich gegen den Al-Quds-Marsch zu positionieren!

Während die Anhänger des iranischen Regimes in Wien marschieren, hat sich im Iran unter dem dauerlächelnden Präsidenten Hassan Rohani nichts Substantielles geändert. Die Hinrichtungen sind seit seiner Amtsübernahme dramatisch angestiegen. Auf Homosexualität steht weiterhin die Todesstrafe. Frauenfeindliche Gesetze zielen auf die Degradierung von Frauen zu Gebärmaschinen ab. Ganz so wie seine Vorgänger wird auch Rohani, für den Israel eine "alte Wunde im Körper des Islam" ist, am diesjährigen Quds-Marsch in Teheran teilnehmen. Noch während die Gespräche mit dem Regime über sein Atomprogramm liefen, erklärte ein hoher iranischer General, die "Zerstörung Israels" sei "nicht verhandelbar." Nur wenige Tage nach der Lausanner Vereinbarung haben Regimevertreter stolz die große Teilnehmerzahl ihres "Holocaust-Karikaturen-Wettbewerbs" verkündet. Und vor kurzem triumphierte ein Top-Berater des "Obersten Führers" Ali Khamenei, der Iran habe die "göttliche Erlaubnis zur Vernichtung Israels".

Es waren und sind die europäischen Staaten und insbesondere Österreich, die durch ihre politische Kooperation in den letzten 30 Jahren und durch den fortgesetzten Handel mit dem iranischen Regime die Ajatollahs überhaupt in die Lage versetzen, ihr Atom- und Raketenprogramm, das der Westen mittlerweile offenbar gewillt ist, zu akzeptieren, fortzusetzen. Der österreichische Bundespräsident Heinz Fischer plant, als erstes EU-Staatsoberhaupt seit 2005 dem Teheraner Antisemiten-Regime im Herbst seine Aufwartung zu machen. Dabei wird es vor allem um die Ankurbelung der Wirtschaftsbeziehungen gehen. Wer mit diesem Regime Geschäfte macht, finanziert die Propaganda der Teheraner Machthaber, ihre regionale Expansion und die Repression gegen die Bevölkerung. Die Aggressionen des iranischen Regimes, dessen "Oberster Führer" Khamenei mehrfach die historische Realität des Holocaust in Frage gestellt hat, richten sich nicht nur gegen den jüdischen Staat. Betroffen vom blutigen Terror sind auch all jene Iraner und Iranerinnen, die sich der Reglementierung ihres Lebens durch das Regime zu entziehen versuchen - egal, ob es sich um politisch Aktive, GewerkschafterInnen,Homosexuelle, religiöse Minderheiten oder einfach nur Jugendliche handelt, die ihr Leben selbstbestimmt und ohne den andauernden Zwang der Sharia leben wollen.

Solidarität mit der Freiheitsbewegung im Iran und der säkularen Opposition im Iran und im Exil!

Solidarität mit Israel! Gegen jeden Antisemitismus!

Keine Staatsbesuche bei antisemitischen Regimes!

Keine Geschäfte mit Holocaustleugnern!

Für ein Totalverbot der Terrororganisation Hisbollah in Europa!


Bündnis gegen den Al-Quds-Tag in Wien 2015

UnterstützerInnen:

Israelitische Kultusgemeinde Wien
Club der Freunde Israels
Aktion gegen den Antisemitismus in Österreich
Zwi Peres Chajes Loge der Bnai Brith
GRAS - Grüne und Alternative StudentInnen
Jüdische Österreichische HochschülerInnen
Kurdische Gesellschaft für Bildung, Integration und Kultur
Österreichisch-Israelische Gesellschaft
AUGE/UG Wien - Alternative & Grüne GewerkschafterInnen/Unabhängige GewerkschafterInnen
Women's International Zionist Organisation/European Council of WIZO Federations
STOP THE BOMB
Christen an der Seite Israels - Österreich
WIFNO- Wissenschaft für Frieden in Nahost
Bundesrat Marco Schreuder (Die Grünen, Bundessprecher der Grünen Andersrum)
Die Grünen Andersrum Wien
SoHo - LSBTI-Organisation der SPÖ
Queer Hebrews
Republikanischer Club - Neues Österreich
Misrachi Österreich
Prof. Kurt Rosenkranz, Gründer des Jüdischen Instituts für Erwachsenenbildung und des Jiddischen Kulturherbstes
Zionistische Föderation in Österreich
Bund Sozialdemokratischer Juden - Avoda
KünstlerInnenkollektiv monochrom
Café Critique
Basisgruppe Politikwissenschaft
u.a.


« zurück