Antisemitismus in Wochenzeitung


In einem Leserbrief in der Kärntner Woche (28. 9. 2011) echauffiert sich Rudi Popodi, ÖVP-Vizeobmann in St. Veit, über den Ministerratsbeschluss bezüglich der Schaffung eines Fonds zur Mitfinanzierung des Erhalts der Gedenkstätte Auschwitz: Das sei "typisch für unsere Politiker". Popodi würde "sehr interessieren, wie viel Geld die jüdischen Verbände in Österreich in den Fonds einzahlen, oder wollen unsere Politiker wie üblich der jüdischen Kultusgemeinde das Geld nachschmeißen?" Dass das Geld zur Erhaltung der Gedenkstätte Auschwitz nicht an die "jüdische Kultusgemeinde" geht, sondern von einer Stiftung in Polen verwaltet wird, ficht den Leserbriefschreiber nicht an, aber die Realität hat stets einen schweren Stand, wenn es um antisemitische Zuschreibungen geht. Gleiches gilt für die unvermittelt Erwähnung findenden jüdischen Israelis, die Popodi in bewährter Manier in Zusammenhang mit der systematischen Ermordung unschuldiger Kinder bringt: "Dabei sind die israelischen Juden seit langer Zeit ein Volk von Kriegstreibern und Unterdrückern, die nicht einmal davor zurückschrecken, Kinder zu töten."


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