Profilierung mit Antisemitismus?
"Warum ist Israel so mächtig?" fragt das Nachrichtenmagazin profil am Cover seiner jüngsten Ausgabe (Nr. 37/2007). Dass Israel und "der Jude" so mächtig sind, wissen AntisemitInnen seit jeher, profil bestätigt sie und lockt mit einem Blick hinter die Kulissen.
Man wird jedoch enttäuscht: Im Heft findet sich bloß Altbekanntes und Wiedergekäutes zur "Israel-Lobby", die angeblich die USA oder zumindest die Bush-Administration fest in ihren Tentakeln hält, aufbereitet von Georg Hoffmann-Ostenhof und Robert Misik aus Anlass des Erscheinens eines weiteren Enthüllungsbuches: "Die Israel-Lobby" von Mearsheimer und Walt. Die Einseitigkeit in der Verurteilung Israels paart sich mit der Ignoranz gegenüber aktuellen Bedrohungen, etwa durch Atomwaffen in Händen von antisemitischen und antiwestlichen Apokalyptikern vom Schlage des iranischen Präsidenten Achmadinejad. Aber auch der Kritik an der antisemitischen Vorstellung von der "jüdischen Macht" wird Platz eingeräumt. Warum diese Vorstellung oder fixe Idee es dennoch auf die Titelseite geschafft hat, bleibt das Geheimnis von Redaktion und Herausgeber. Gerade in Österreich, wo ohnehin fast die Hälfte der Bevölkerung glaubt, dass die "Juden zu viel Einfluss auf das Weltgeschehen" ausüben, sind solche Bilder fatal. profil, welches wir bis dato als Verbündete im Kampf gegen den Antisemitismus sahen, muss sich zumindest der Verantwortungslosigkeit zeihen lassen.
PS: Wer sich jenseits der Apologie für "Die Israel-Lobby" und die Diskussionen darüber interessiert, wird hier fündig:
http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/politischesbuch/666772/
http://www.adl.org/Anti_semitism/deadliest_lies/
http://lizaswelt.blogspot.com/2007/09/krfte-mit-tradition.html
http://lizaswelt.blogspot.com/2007/09/die-protokolle-der-weisen-vom-campus.html