Cornelius Obonya ist seit November 2019 neuer Präsident der Aktion gegen den Antisemitismus in Österreich. Der bekannte Schauspieler folgt in dieser Funktion Kammerschauspielerin Elisabeth Orth. Die Aktion wird weiterhin alle Formen des Antisemitismus in den Blick nehmen: von rechts, von links und von islamischer Seite.

Die Aktion gegen den Antisemitismus in Österreich wurde 1955 als eine unabhängige, überparteiliche Vereinigung gegründet. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, durch Veranstaltungen, Presseaussendungen und Publikationen auf antisemitische Äußerungen und Ereignisse zu reagieren. Darüber hinaus soll mittels breiter Aufklärungsarbeit das kritische Bewusstsein gegenüber allen Formen des Judenhasses geschärft werden.

Nach einer Phase der weitgehenden Tabuisierung antisemitischer Anschauungen ist es seit einiger Zeit auch in Österreich wieder möglich, mit dem Schüren antisemitischer Ressentiments Wahlkämpfe zu führen. Rechtsextreme Kreise nennen das jüdische Feindbild wieder offen beim Namen, leugnen oder relativieren den Holocaust. Und im Gefolge der Eskalation des Nahostkonfliktes verbreitete sich in ganz Europa unter dem Deckmantel des "Antizionismus" ein neuer Antisemitismus. Heute demonstrieren nicht mehr nur Neonazis gegen den "Weltzionismus", sondern auch linke Antiimperialisten und Globalisierungskritiker im Verbund mit Islamisten und arabischen Nationalisten. In einer immer unübersichtlicher erscheinenden Welt wächst die Sucht nach einfachen Erklärungen und Sündenböcken: Wieder werden die Juden und Jüdinnen, der Zionismus und Israel für alle politischen wie ökonomischen Krisen und Verwerfungen verantwortlich gemacht.

Aber die Gefahr erschöpft sich nicht unmittelbar im Antisemitismus, vielmehr wird sie vergrößert durch dessen Leugnung. Weil nicht sein kann, was nicht sein darf, wird der Antisemitismus vielerorts verharmlost oder gar geleugnet. Darum gehört zum Kampf gegen den Judenhass auch der anhaltende Versuch, überhaupt einmal erst ein Problembewusstsein zu schaffen.

Als nicht-jüdischer Franzose schrieb J. P. Sartre unmittelbar nach Auschwitz: "Der Antisemitismus ist kein jüdisches Problem, er ist unser Problem." Darum ist es auch Aufgabe aller Demokraten, der ganzen Zivilgesellschaft, gegen den Antisemitismus in jeder Form entschieden Position zu beziehen. Denn dort, wo Juden und Jüdinnen gefährdet sind, ist auch die Demokratie in Gefahr.

Um verstärkt an die Öffentlichkeit zu treten, sind wir auf Ihre Unterstützung und Mitarbeit angewiesen. Helfen Sie bitte mit!

Mitgliedschaft und weitere Informationen: aktion@gegendenantisemitismus.at

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