Hetze von links und rechts

Gerhard Oberkofler, ein Innsbrucker Universitätsprofessor im Ruhestand und Autor auf der stalinistischen bis nationalbolschewistischen Site Kominform, setzt sich dort einmal mehr mit "israelische[n] Mörderbanden" auseinander. Oberkofler, der schon in der Vergangenheit mit antisemitischen Ausfällen von sich reden machte (vgl.: http://www.hagalil.com/archiv/2006/08/oberkofler.htm), hält sich gar nicht lange dabei auf, die angeblichen "ungeheueren Kriegsverbrechen der israelischen Mörderbanden" im Detail nachzuweisen. Stattdessen macht er sich gleich daran, die "Mitschuldigen" zu identifizieren: Zu diesen gehörten hierzulande die Israelitische Kultusgemeinde (IKG) und "die am Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (DÖW) angesiedelte 'Aktion gegen den Antisemitismus'". In der militärischen Offensive gegen die terroristische Hamas sieht Oberkofler ein "anhaltendes rassistisches Morden". Und die Jüdinnen und Juden in der Diaspora würden in Form der "Israelitischen Kultusgemeinden" diesem die Mauer machen: "Anstatt beschämt über die Mordaktionen der Glaubensgenossen gegen das palästinensische Volk in Gaza weh zu klagen [sic!], stimmen diese Kultusgemeinden in den Chor jener zionistischen Kriegsverbrecher ein, die den Palästinensern ein 'jüdisches Schicksal' bereiten wollen." Auch stört es den Tiroler Kommunisten, dass die "politische Elite" Österreichs nicht länger den Jüdinnen und Juden den Status von Opfern des Nationalsozialismus streitig macht und stattdessen "seit Jahren scharenweise und maskiert mit der Kippa zur Klagemauer drängelt". Dementsprechend beschwert sich Oberkofler auch, dass "Vertreter" der Republik "auf Kosten des österreichischen Volkes großzügig Millionen von Euro" an Institutionen verteilen würden, welche den Holocaust erforschen und das Andenken an die Nazi-Opfer erhalten. Derart mit Steuergeld finanzierte wissenschaftliche Stellen wie das Wiener Wiesenthal Institut oder das DÖW würden nämlich mit "Trug und Lüge" die Herrschaft über die Köpfe zu erlangen versuchen.

Dass es sich bei Israel um einen kollektiven "Mörder" handle, glaubt man auch rechts außen zu wissen. Und so unterstellen etwa FPÖ-Politiker Israel "Kriegsverbrechen", "Staatsterrorismus", einen "Krieg gegen Kinder, Frauen und Alte" und sogar einen "Vernichtungsfeldzug der Israeli gegen die Palästinenser" (vgl. FPÖ gegen Israel »). Kader der rechtsextremen Nationalen Volkspartei (NVP) wiederum behaupten, dass Israel die "Auslöschung Palästinas" plane oder betreibe und systematisch "Frauen und Kinder" ermorde (vgl. "Verlogenes Israel"? »). Und in neonazistischen Foren wie Thiazi lassen österreichische und deutsche Antisemiten unter dem Schutz der Anonymität dann endgültig jede Zurückhaltung fahren. So schreibt ein NS-Aktivist, es sei "immer das gleiche Spiel: Die Juden sind die ewig Verfolgten ohne das [sic!] sie irgendjemanden etwas getan haben". Das "Mitgefühl" und die "Solidarität" des Neonazis gilt - wenig überraschend - dem "Palästinensischem [sic!] Volk" und der Hamas, die "recht" habe in ihrem Kampf gegen die Jüdinnen und Juden.


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